Trotz der Steuerbarkeit einzelner Objekte kann in virtuellen Welten Unvorhersehbares passieren. Durch die vielfache Kombination einzelner Objekte und deren Zusammenwirken kann eine vom Menschen nicht mehr beherrschbare Komplexität entstehen. Eine derartige Situation wird insbesondere dann auftreten, wenn viele Benutzer eine gemeinsame virtuelle Welt teilen und weiterentwickeln.

Virtualität im hier beschriebenen Sinn hat also eine prinzipielle Einschränkung. Nur Ideen, Konzepte und Anwendungen, die symbolisch beschreibbar sind, können in virtuelle Welten integriert werden. Betrachtet man allerdings die reale Umwelt, so gibt es nur noch wenige Dinge, deren visuelles Abbild nicht dreidimensional digital beschreibbar ist. Auch vielschichtige Prozesse, wie z. B. das Wachstum von Pflanzen oder die Verformung von komplexen Körper, lassen sich in der Virtualität abbilden.

Zusätzlich gibt es natürlich praktische Einschränkungen. Virtuelle Welten benötigen reale Trägersysteme, d. h. Computer, Ein- und Ausgabegeräte und Telekommunikationstechnik. Die Leistungsfähigkeit dieser Geräte ist begrenzt und wird es auch immer bleiben - auch wenn sie im Vergleich zu anderen Technologien sehr viel schneller zunimmt.

Virtualität beschreibt die Möglichkeit des Darstellbaren, also das inhaltliche Basiskonzept virtueller Welten. Virtualität stellt jedoch kein Alleinstellungsmerkmal der virtuellen Welten dar. Die Einzigartigkeit virtueller Welten beruht auf der Kombination von Virtualität mit der starken Immersion des Benutzers.

Die dreidimensionale Repräsentation des Benutzers erlaubt auch, daß dieser von weiteren Benutzern der virtuellen Welt bei seinem Tun beobachtet wird. Die verschiedenen Benutzer können von verschiedenen realen Orten aus zugeschaltet sein und können auch verbal kommunizieren. Damit wird die virtuelle Welt zu einem Podium und zu einem echten Kommunikationsmedium.